Ein grauer Asteroid über einem Ausschnitt der blauen Erdkugel

Symbolbild: Der Asteroid 2024 YR4 könnte der Erde gefährlich nahe kommen.

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Science

Asteroid könnte 2032 zum Problem für Satelliten werden

Als der Asteroid 2024 YR4 im Dezember vergangenen Jahres entdeckt wurde, schrillten die Alarmglocken. Laut ersten Berechnungen befand sich der Himmelskörper damals auf einem gefährlichen Kurs und drohte mit der Erde zusammenzustoßen

Eine Kollision mit unserem Planeten kann mittlerweile nahezu ausgeschlossen werden. Allerdings ist nun der Mond ins Visier des Gesteinsbrockens gerückt. Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf dem Erdtrabanten ist zuletzt gestiegen und wird derzeit mit 4,3 Prozent angegeben

Aktuelle Berechnungen gehen davon aus, dass der Asteroid im Dezember 2032 der Erde am nächsten kommen wird. Der Abstand zu unserem Planeten wird dann lediglich 266.860 Kilometer betragen. Somit wird er zwischen Erde und Mond durchfliegen. 

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Riesige Mengen Mondgestein

Auch wenn eine Kollision mit der Erde mittlerweile sehr unwahrscheinlich ist, könnte ein Einschlag auf dem Mond katastrophale Auswirkungen auf das Leben auf der Erde haben. Der Aufprall des zwischen 53 und 67 Meter großen Objekts käme in Sachen Energiefreisetzung einer größeren Atombombe gleich. 

Dadurch würden ungefähr 100 Millionen Kilogramm an Mondgestein freigesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der University of Western Ontario in Kanada, die einen solchen Einschlag simuliert hat. 

Entscheidend sei, mit welchem Winkel und auf welcher Seite der Asteroid mit dem Mond zusammenstößt. Sollte eine solche Kollision auf der zur Erde gewandten Seite stattfinden, könnten das aufgewirbelte Mondgestein von der Gravitation der Erde angezogen werden. 

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Die Flugbahn des Asteroiden 2024 YR4 laut aktuellen Berechnungen.

Die Flugbahn des Asteroiden 2024 YR4 laut aktuellen Berechnungen.

Gefahr für die Satelliten

Auch wenn die Erdoberfläche durch die Atmosphäre vor möglichen Einschlägen kleinerer Gesteinsbrocken geschützt ist, könnten die Meteore den Satelliten und Raumstationen zum Verhängnis werden. 

In den Tagen nach einem möglichen Einschlag auf dem Mond könnte die Anzahl der Meteore, die unsere Satelliten bedrohen, 1.000-mal höher sein als üblich, heißt es in der kanadischen Studie. Außerdem ist davon auszugehen, dass bis 2032 die Anzahl der Satelliten massiv zunehmen wird. 

Sollte auch nur ein Satellit durch einen solchen Meteor zerfetzt werden, könnte dadurch weitere unkontrollierbare Teile im Erdorbit freigesetzt werden. Das Worst-Case-Szenario wäre eine Kettenreaktion, bei der das Trümmerfeld immer größer wird und immer mehr Satelliten zerstört werden. 

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Erst wieder 2028 zu sehen

Momentan ist der Asteroid 2024 YR4 zu weit entfernt, um ihn mit Teleskopen im Blick zu behalten. Erst 2028 wird er von der Erde aus wiederzusehen sein. Dann lässt sich besser abschätzen, ob der Gesteinsbrocken in der Zwischenzeit seine Umlaufbahn geändert hat und ob er der Erde beziehungsweise dem Mond immer noch gefährlich nahekommen wird.

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