Bitcoin-Mining zahlt sich nicht immer aus.

Bitcoin-Mining zahlt sich nicht immer aus.

© REUTERS / Dado Ruvic

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Deshalb ist Bitcoin-Mining jetzt ein Verlustgeschäft

Für viele Krypto-Insider war es lange Zeit ein Horrorszenario, das nun aber Wirklichkeit geworden ist: Für viele kleine Bitcoin-Miner lohnt sich der Prozess finanziell nicht mehr, bei dem man die Rechenkapazitäten einer GPU bereitstellt und im Gegenzug mit Bitcoins belohnt wird.

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Denn das Bitcoin-Mining ist energieintensiv: Hunderte komplexe mathematische Gleichungen müssen auf jeder GPU berechnet werden, damit am Ende ein Bitcoin herauskommt. Seit dem Bitcoin-Start im Jahr 2009 waren die finanziellen Aufwände für die Energie stets niedriger als der Gegenwert in Bitcoin – bis jetzt.

Limit für herstellbare Bitcoins

Man kann Bitcoin nicht in unbegrenzter Menge herstellen: Mit 21 Mio. Stück gibt es ein fixes Limit für die Anzahl an Bitcoin, die „gemint“ werden können. Das sehen die im Code festgeschriebenen Regeln der Kryptowährung vor. Die Rate, mit der neue Coins hergestellt werden können, ist indessen durch den steigenden Wettbewerb immer weiter gesunken, während die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schlechter geworden sind.

Das liegt zum einen an sogenannten Halvings: Alle vier Jahre wird die Belohnung für hergestellte Bitcoins halbiert – die Miner bekommen also immer weniger Bitcoin für die gleiche Arbeit. Andererseits gibt es immer mehr Menschen und Unternehmen, die die Kryptowährung erzeugen. Damit nicht zu schnell neue Coins entstehen, erhöht das Bitcoin-Netzwerk automatisch den Schwierigkeitsgrad. Das heißt, man muss für dasselbe Resultat mehr Energie einsetzen.

Rund 96.000 Dollar kostet ein Bitcoin derzeit. Kleine Mining-Operationen müssen dafür aber etwa 137.000 Dollar für die Energiekosten aufwenden. Die Ausnahme sind laut Gizmodo die größten Player in der Welt der Bitcoin-Herstellung, die nur 82.000 Dollar investieren müssen. Zum Vergleich: Noch im September des Vorjahres waren die Kosten für Bitcoin-Mining mit 56.000 Dollar wesentlich niedriger.

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Versprechen auf gleiche Teilhabe

Die Kryptowährung Bitcoin wurde einst mit dem Versprechen der Dezentralisierung von Finanzsystemen gestartet, von der alle Teilnehmer gleichermaßen profitieren sollten. Mittlerweile wird aber nicht nur die Herstellung der Coins von großen Playern kontrolliert, sondern auch die im Umlauf befindlichen Bitcoins sind in den Wallets weniger Personen: 99 Prozent aller Coins befinden sich derzeit in den Wallets der reichsten 8 Prozent der Krypto-Besitzer. Außerdem kontrolliert 1 Prozent über 90 Prozent des Volumens.

Für kleine Miner ist Bitcoin mittlerweile ein unrentabler Energiefresser. Die Coins an sich kommen indessen auch nur noch einer geringen Zahl von „Krypto-Oligarchen“ zugute. Der Traum der gleichen Teilhabe scheint deshalb bei Bitcoin nicht aufgegangen zu sein.

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