
Symbolbild Photovoltaik
China investiert fast so viel in Energie wie die EU und USA zusammen
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihren neuen “World Energy Investment Report" veröffentlicht. Dieser zeigt, dass die weltweiten Energieinvestitionen im Jahr 2025 laut der IEA auf einen Rekordwert von 3,3 Billionen US-Dollar ansteigen.
Aber auch, dass China der größte Investor in Energie ist. Photovoltaik sei jene Technologie, die am meisten Investoren anzieht.
China in der ersten Reihe
China positioniert sich weiterhin in der ersten Reihe, wenn es um Investitionen in die Energieinfrastruktur geht. Das Land gibt laut dem IEA-Bericht fast doppelt so viel Geld für Energie aus wie die EU und die USA zusammen.
In den vergangenen 10 Jahren ist Chinas Anteil an den weltweiten Investitionen in saubere Energien von rund 25 auf fast 33 Prozent gestiegen. Denn China investiert gezielt in Technologien wie Elektroautos oder Solar-, Wind- und Wasserkraft. Ein großer Teil des Geldes für die Öl- und Gasförderung fließt laut dem IEA-Bericht in den Nahen Osten.
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Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch
Saubere Energietechnologien werden im Jahr 2025 doppelt so viel Kapital erhalten wie fossile Brennstoffe. 2,2 Billionen US-Dollar sollen dieses Jahr in erneuerbare Energien, Netze oder Speichertechnologien investiert werden. Investments in Solartechnologien machen den größten Teil aus.
Es wird erwartet, dass 2025 450 Milliarden US-Dollar in Solartechnologien investiert werden. Auch für Batteriespeicher wird mehr Geld ausgegeben. Die Ausgaben übersteigen in diesem Jahr bereits 65 Milliarden US-Dollar.
Sorgen bereitet der IEA das Tempo beim Ausbau der Stromnetze. Denn dieses könne mit der Geschwindigkeit der Elektrifizierung des Energiesystems nicht mithalten. Jährlich fließen rund 400 Milliarden US-Dollar in die Netzinfrastruktur, doch das reiche nicht aus, um die Stromversorgung langfristig zu sichern. Der Ausbau wird laut der IEA durch lange Genehmigungsverfahren und Engpässe bei Bauteilen wie Transformatoren oder Kabeln gebremst.
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Fossile Energieträger bekommen weniger Geld
Im Vergleich zu Erneuerbaren sollen im Jahr 2025 1,1 Billionen US-Dollar in Erdöl, Erdgas oder Kohle investiert werden. Der wachsende Strombedarf führe auch dazu, dass China und Indien weiterhin viel Geld in Kohlekraftwerke investieren. Laut IEA steigt die Zahl der neu genehmigten Kohlekraftwerke weltweit auf den höchsten Stand seit 2015.
Dass erneuerbare Energietechnologien doppelt so viel Geld erhalten, liegt nicht nur an den Bemühungen, die Emissionen zu reduzieren. Sondern auch daran, die Energieversorgungssicherheit zu verbessern. "Die sich schnell verändernden wirtschaftlichen und handelspolitischen Rahmenbedingungen bedeuten, dass einige Investoren bei der Genehmigung neuer Energieprojekte eine abwartende Haltung einnehmen, aber in den meisten Bereichen haben wir noch keine nennenswerten Auswirkungen auf bestehende Projekte gesehen", sagt IEA Executive Director Fatih Birol.
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Afrika und Investments in Energie
Weltweit seien die Investitionen in Energie sehr ungleich verteilt, heißt es in dem Bericht. Afrika habe große Schwierigkeiten, ausreichend Kapital für den Ausbau der Energieinfrastruktur aufzubringen. Nur 2 Prozent der globalen Investitionen in saubere Energien werden in Afrika getätigt.
Und das, obwohl dort rund 20 Prozent der Weltbevölkerung leben. Laut der IEA muss die internationale öffentliche Finanzierung aufgestockt werden, um diese Finanzierungslücke in Entwicklungs- und Schwellenländern zu schließen.
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