
F-35
China will F-35 Stealth-Fighter mit 6G “blenden”
Chinesische Forscher haben laut der South China Morning Post angeblich eine neue Waffe für elektronische Kriegsführung entwickelt. Diese soll dieselbe Technologie wie das kommende 6G-Netz nutzen, um die Radarsysteme moderner Militärflugzeuge zu stören.
Als konkretes Beispiel wird die F-35 genannt. Der Stealth-Fighter wird von der US Air Force den US Marines, der US Navy und mehreren NATO-Ländern genutzt.
Moderne Kampfjets verwenden Radarsysteme, die in sehr hohen Frequenzbereichen arbeiten und dadurch herkömmliche Radar-Jammer umgehen können. Bei den F-35-Jets, die ab 2025 gebaut werden, ist das das neue AN/APG-85 von Northrop Grumman.
Das AESA-Radar (viele kleine Antennen arbeiten zusammen, statt eine große) sendet und empfängt Signale vorwiegend im X-Band – ein Frequenzbereich von bis zu 12 Gigahertz. Aktuelle Radar-Jammer sind hier nahezu wirkungslos. Chinas "6G-Kanone" soll aber problemlos im X-Band und sogar in höheren Frequenzen agieren können.
Nutzung von Lichtwellen
Frühere Systeme zur Störung von Radarsignalen basierten rein auf elektronischer Technik. Das neue chinesische System kombiniert hingegen photonische mit mikrowellenbasierter Technologie. Im Inneren steckt ein photonisch betriebener Kern, der mithilfe von Lichtwellen elektronische Bandbreitenbeschränkungen überwindet. Zusätzlich verfügt das System über eine neuartige 3D-Architektur mit einem „IQ-Modulator“, der es ermöglichen soll, Signale gleichzeitig zu verarbeiten und zu stören.
Dies soll laut den Forschern das System nicht nur präziser, sondern auch schneller und energieeffizienter machen. Es erkennt feindliche Signale und kann gleichzeitig große Mengen an Signalen zurückschicken, um das F-35-Radar zu blenden. Dem Piloten werden dann über 3.600 falsche Ziele angezeigt.
Das Radar der F-35 wird damit im Grunde wirkungslos. Der Pilot kann nicht mehr unterscheiden, was ein echtes und ein falsches Ziel ist. Das schränkt nicht nur die Nutzung von radargelenkten Raketen stark ein, sondern macht es auch schwer Bedrohungen zu erkennen, wie sich nähernde chinesische Kampfjets oder Luftabwehr-Raketen. Selbst, wenn das AN/APG-85 Chinas neue Stealth-Jets, wie die J-35, J-36 und J-50 erfassen kann, würden die in der Masse der 3.600 angezeigten Ziele untergehen und wären damit unsichtbar für das F-35-Radar.
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Die neue Jamming-Technologie soll deutlich kompakter als frühere Systeme sein und kann angeblich einfach in bestehende Jamming-Systeme integriert werden. Auch der Stromverbrauch ist laut chinesischen Behauptungen im Vergleich zu anderen Geräten minimal.
Hinter der Entwicklung des Radar-Jammers steht der chinesische Wissenschafter Deng Lei. Er gilt als aufstrebender Star der chinesischen 6G-Forschung. Die chinesische Regierung unterstützt ihn großzügig mit finanziellen Mitteln.
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Neuer Mobilfunkstandard
6G wird der Nachfolger von 5G werden. Die Spezifikationen für den kommenden Mobilfunkstandard wurden noch nicht festgelegt, weshalb es jetzt eine Art Wettrüsten gibt. Wer die beste 6G-Technologie entwickelt, kann am meisten bei der Standardisierung von 6G mitreden. Und wenn Komponenten und Technologien standardisiert werden, bei denen man die Marktführerschaft hat, kann man mehr Geld verdienen.
China gilt als führend im Bereich der 6G-Entwicklung, während westliche Länder in diesem Feld noch einen Rückstand aufholen müssen. Ein 6G-Netz könnte Studien zufolge die Datenübertragung mit einem Terabit pro Sekunde ermöglichen und die gleichzeitige Vernetzung von Milliarden Geräten. Anwendungen wie Echtzeit-Holografie oder eine verbesserte Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen, Drohnen und Robotern sollen dadurch möglich werden.
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