
23andMe musste im März 2025 Insolvenz anmelden (Symbolbild).
DNA-Daten von 23andMe gehören bald einem Pharmakonzern
Der US-Pharmakonzern Regeneron hat am Montag bekanntgegeben, dass er die insolvente DNA-Test-Firma 23andMe für 256 Millionen US-Dollar vollständig übernehmen wird. Wertvollstes Asset des bankrotten Unternehmens sind hochsensible Gesundheitsdaten von rund 15 Millionen Nutzerinnen und Nutzern.
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Die Übernahme muss noch vom Insolvenzgericht und Regulierungsbehörden genehmigt werden und sollte im dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Regeneron betont in einer Aussendung, dass es „die Privatsphäre, die Sicherheit und den ethischen Gebrauch der Kundendaten von 23andMe priorisieren wird“.
Genetische Forschung
Regeneron will den riesigen DNA-Datensatz von 23andMe dazu nutzen, „groß angelegte genetische Forschung“ für künftige Medikamente und Behandlungen zu betreiben. Das Unternehmen stellt derzeit u.a. Medikamente zur Behandlung von Entzündungskrankheiten, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen her, 9 davon sind in der EU zugelassen.
Der Pharmakonzern will außerdem das Angebot von 23andMe weiterführen. Das heißt, Interessierte können wohl weiterhin mithilfe von Speichel-Testkits ihre Erbinformationen analysieren lassen.
23andMe-Insolvenz im März
23andMe warb bisher damit, mit einer DNA-Analyse bestimmen zu können, aus welcher Region die eigenen Vorfahren stammen. Außerdem versprach es, zu erklären, wie sich die eigenen Erbinformationen auf äußerliche Merkmale wie Sommersprossen und Haarfarbe, sowie Geschmack und Geruch auswirken.
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Kurzzeitig war das Unternehmen mit etwa 6 Milliarden Dollar bewertet worden. Nachdem es allerdings keine Gewinne erzielen konnte, musste es im März diesen Jahres Insolvenz anmelden. Co-Gründerin und CEO Anne Wojcicki trat zurück.
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