screenshot2025-05-20at193411.png

Google I/O 2025

© Screenshot

Produkte

Google I/O Keynote: 9 Neuerungen, die präsentiert wurden

Wenn Google zu seiner Entwicklerkonferenz I/O lädt, dann spitzt die Tech-Branche die Ohren. Schließlich haben die Neuerungen, die der Konzern auf der Veranstaltung präsentiert, meist wegweisende Auswirkungen, die aufgrund Googles Marktmacht fast alle Handy- und Internetnutzer betreffen. Die wichtigsten Neuerungen wurden im Rahmen der Keynote präsentiert, die Dienstagabend über die Bühne ging. 

➤ Mehr lesen: Google zeigt neues Design und neue Funktionen für Android

Auch Firmenchef Sundar Pichai betrat die Bühne. Wer sich ein Produktfeuerwerk mit neuen Geräten wie Smartphones erwartete, wurde aber enttäuscht. Google hat am Dienstagabend hauptsächlich Einblicke in die neuesten Fortschritte beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) gewähren. 

Das Unternehmen wurde vom rasanten Aufstieg von ChatGPT etwas kalt erwischt und geriet beim Thema KI plötzlich ins Hintertreffen. Dennoch schaffte Google es, relativ rasch aufzuholen.

Im Mittelpunkt standen die Weiterentwicklung und Verbesserung bestehender KI-Dienste. Außerdem hat Google seine Vision einer Zukunft dargelegt, in der sogenannte „AI Agents“ zum ständigen Begleiter und persönlichen Assistenten werden. Gleichzeitig feiern smarte Google-Brillen ein Comeback

1 - KI-Modus in der Suche

Die wohl relevanteste Neuerung ist der sogenannte „AI Mode“ in der Google-Suche. Oberhalb des Suchfeldes, dort wo Bilder, Maps oder News ausgewählt werden können, wird auch der KI-Modus einen eigenen Menü-Eintrag bekommen.

Einen ersten Vorgeschmack darauf bietet die „Übersicht mit KI“, die seit einigen Monaten allen Google-Nutzern angezeigt wird. Der neue KI-Modus ist der logische nächste Schritt und wesentlich ausführlicher und detaillierter als der aktuelle KI-Überblick. 

Entscheidet man sich für eine Suche im „AI Mode“, bekommt man keine klassische Auflistung von Links zu sehen. Stattdessen wird eine Mischung aus Beschreibungen, Erklärungen, Aufzählungszeichen, Grafiken und Bilder sowie auch einzelnen Weblinks angezeigt. 

Am besten geeignet für diese Art der Suche sind komplexere Fragen. Gleichzeitig ist es auch möglich, Folgefragen zu stellen. Die KI soll dabei den jeweiligen Kontext erkennen und passende Antworten liefern.

Laut Google werden dafür leistungsstarke KI-Modelle herangezogen, bei denen fortschrittliches Reasoning im Vordergrund steht. Damit die KI nicht völlig halluziniert, werden die Suchanfragen in verschiedene Themengebiete aufgedröselt, die dann parallel durchsucht werden.

Den Link zu einer Website findet man immer noch effizienter über die herkömmliche Google-Suche, die von dem neuen KI-Modus unberührt bleibt. Google-Nutzer in Europa werden sich aber noch gedulden müssen. Der „AI Mode“ wird vorerst nur den USA zur Verfügung gestellt.

➤ Mehr lesen: Google Pixel 9a im Test: Schön ist es nicht, aber richtig gut

2 - KI-Agenten kommen

Die längerfristige Vision von Google und anderen Unternehmen geht aber noch viel weiter. So sollen uns künftig „KI-Agenten“ den Alltag vereinfachen. Mit der Funktion „Agentic Checkout“, kann man beispielsweise den Preis für eine Handtasche beobachten lassen. Fällt der Preis unter eine selbst definierte Grenze, erhält man eine Benachrichtigung, in der eine „Kaufen“-Schaltfläche angezeigt wird. 

Mit einem weiteren Klick erledigt der „AI Agent“ die nächsten weiteren Schritte und kauft selbständig die gewünschte Handtasche in einem Online-Shop. Es muss dann nur mehr die tatsächliche Zahlung mittels Fingerabdrucks bestätigt werden.

3 - Gemini Live kann nun auch sehen

Gemini Live ist jener Modus des KI-Chatbots, in dem man sich mit der AI unterhalten kann und wo es möglich ist Fragen sowie Folgefragen zu stellen. Nun ist es auch möglich, die Kamera während einer solchen Unterhaltung zu aktivieren. 

Damit kann der KI-Chatbotnun auch sehen. Dafür richtet man die Kamera etwa auf ein Fahrzeug und fragt Gemini, um welches Auto es sich handelt. Darauf sollte die KI dann die passende Antwort liefern. 

Genauso wie die Kamera mit Gemini Live geteilt wird, ist es auch möglich, seinen eigenen Screen mit dem Chatbot zu teilen. Das Feature ist ab sofort sowohl für Android-Geräte als auch für iOS-Devices verfügbar.

4 - Simultanübersetzung in Meet

Eine weitere Neuerung, die Google auf der I/O vorgestellt hat, ist die automatische Simultanübersetzung in dem Videochat-Dienst „Meet“. Damit können sich 2 Personen miteinander unterhalten, selbst wenn sie nicht dieselbe Sprache sprechen. 

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz wird das Gesprochene praktisch in Echtzeit übersetzt. In einem ersten Schritt werden Übersetzungen zwischen Spanisch und Englisch ermöglicht. Zahlreiche weitere Sprachen sollen in den kommenden Monaten folgen.

5 - Google Beam

In Sachen Videokommunikation hatte Google noch eine weitere Ankündigung zu vermelden. Unter der Bezeichnung „Google Beam“ wird es eine neue Art des Videochattens geben. Dabei zeichnen jeweils 6 Kameras die Gesprächspartner aus unterschiedlichen Einstellungen auf. 

Anschließend werden die Bilder mithilfe von KI zusammengefügt, sodass ein 3-dimensionales Abbild entsteht, das dem Gegenüber angezeigt wird. Dadurch soll der Eindruck entstehen, man sitze sich tatsächlich gegenüber. 

Damit die 3D-Modelle aufgezeichnet und dargestellt werden können, ist allerdings ein entsprechendes Gerät notwendig. Ein solches soll HP in den kommenden Wochen auf den Markt bringen. Die Zielgruppe dafür sind zunächst Unternehmen. 

6 - Neuer Videogenerator "Flow"

Bei der generativen KI für Bilder und Videos hat Google die neuesten Versionen vorgestellt: Imagen 4 beziehungsweise Veo 3. Außerdem hat das Unternehmen mit "Flow" ein neues Tool zum Erstellen von Videos präsentiert, das auf den neuen KI-Modellen basiert. 

Es soll völlig neue Möglichkeiten für Filmemacherinnen und Filmemachern bieten. Kameraeinstellungen können dabei beispielsweise besonders detailliert angepasst. Außerdem ist nun auch möglich, eine KI-generierte Audiospur hinzuzufügen - mit Hintergrundgeräuschen und sogar Dialogen.

7 - Personalisierte KI

Gemini kann künftig Fragen, die einem per Mail gestellt werden, vollautomatisch beantworten und dabei persönliche Inhalte integrieren. Als Beispiel nennt Google das Szenario, in dem man nach Reisetipps für eine vergangene Reise gefragt wird. 

Künftig muss man dafür nicht mehr selbst eine Antwort formulieren. Gemini schreibt sie automatisch auf Basis von Mails oder Notizen, die es im Kontext der Reise im eigenen Account findet. 

Voraussetzung dafür ist, dass man Gemini weitreichenden Zugriff auf seine Mails und andere Google-Dienste erteilt. Nur daraus kann die KI die persönlichen Stile, Formulierungen und Ähnliches ableiten und erlernen.

8 - Google wird zur virtuellen Umkleidekabine

Mit Try-on-Feature ist es möglich, Kleidungsstücke aus Online-Stores virtuell anzuprobieren. Dafür lädt man ein passendes Bild von sich selbst hoch und die errechnet daraus die Körperform, Größe usw. und erstellt ein digitales Abbild.

Die KI errechnet aus den Materialien des Kleidungsstückes, wie der Stoff fällt und passt es an die jeweilige Körperform an. Auf diese Weise kann man sich ein Kleidungsstück virtuell anziehen und sehen. 

9 - Smarte Google-Brillen feiern Comeback 

Google versucht sich offenbar wieder an Brillen und zeigt eine neue Generation von Smart Glasses auf Basis von Android XR. Dabei handelt es sich derzeit nur um einen Prototyp. 

Die smarte Brille sieht im Grunde ziemlich genauso aus, wie eine herkömmliche optische Brille oder eine Sonnenbrille. Sie verfügt aber über Kamera, Mikrofon sowie Bedienelemente direkt im Brillengestell und ist mit dem Smartphone verbunden, womit sie auf Gemini zugreifen kann.

Außerdem hat die smarte Brille ein dezentes Display integriert. Das bedeutet, dass im Sichtfeld einige Informationen eingeblendet werden können - etwa Navigationshinweise, Bilder oder rudimentäre Angaben von Gemini.

➤ Mehr lesen: Google wagt Neuanlauf mit smarten Brillen

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

mehr lesen
Thomas Prenner

Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

mehr lesen
Florian Christof

Kommentare