Die B61-13 kommt ins nukleare Arsenal der USA.

Die B61-13 kommt ins nukleare Arsenal der USA.

© Sandia National Laboratories

Militärtechnik

USA stockt ihr Nuklear-Arsenal mit der B61-13 Wasserstoffbombe auf

Ein Jahr früher als geplant wurde die erste B61-13-Wasserstoffbombe fertiggestellt. Sie basiert auf der B61-12, hat aber eine höhere maximale Sprengkraft und kann daher auch gehärtete Ziele unter der Erde wie einen unterirdischen Bunker gefährden.

Gebaut wurde die freifallende Atombombe in der Plantex Anlage in Texas. Dort werden alle Atomwaffen der USA montiert und demontiert sowie überwacht und getestet. Die Anlage untersteht der National Nuclear Security Administration (NNSA), die ihrerseits wieder Teil des US-Energieministeriums ist.

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"Jahrzehntelange Konstruktions- und Qualifikationsdaten der B61 gaben den Programmmanagern der NNSA und den Ingenieuren der nationalen Laboratorien und Produktionsstätten die Gewissheit, dass sie kalkulierte Risiken in Kauf nehmen konnten, um die Produktion zu beschleunigen", heißt es in einer Pressemitteilung der NNSA.

Sieht aus wie B61-12, aber mit größerem Wumms

Das wird wohl bedeuten, dass die B61-13 stark an ihre Vorgänger angelegt ist. Äußerlich sieht die Freifallbombe nahezu ident aus wie die B61-12. Der große Unterschied ist allerdings die Sprengkraft. Bei allen B61-Bomben kann diese eingestellt werden, sodass sie mit unterschiedlicher Stärke detonieren. Die höchste Sprengkraft der B61-13 soll zwischen 340 und 360 Kilotonnen liegen, die maximale Sprengkraft der B61-12 bei 50 Kilotonnen.

Dieser deutliche Unterschied soll es ermöglichen, nicht nur großflächigen Schaden anzurichten, sondern auch unterirdische Bunker anzugreifen. Eigentlich wurde auch der B61-12 diese Fähigkeit zugeschrieben. Durch einen kleinen Raketenmotor im hinteren Teil soll die Genauigkeit der Bombe so gut sein, dass damit auch Ziele tief unter der Erde getroffen werden können. Im Laufe der Jahre wurden die Erwartungen an die B61-12 allerdings immer weiter zurückgeschraubt.

Mit ihren bis zu 360 Kilotonnen ist die B61-13 ähnlich sprengkräftig wie die in die Jahre gekommene B61-7, die sie ersetzen soll. Die B61-13 wird dabei ausschließlich vom US-Militär eingesetzt - anders als die B61-12, für die es auch eine Exportversion für Amerikas NATO-Verbündete gibt. Abgeworfen wird sie von den Stealth-Bombern B-2 Spirit und dem kommenden B-21 Raider. Die B-52 Bomber sind nicht mehr zertifiziert, um nukleare Freifallbomben abzuwerfen. Sie können allerdings noch nukleare Cruise Missiles abfeuern.

Sollte der Bunker allerdings wirklich tief unter der Erde liegen (etwa in einem Berg), wo auch die B61-13 nichts mehr ausrichten kann, haben die USA immer noch die B61-11-Variante. Diese ist mit einer deutlich verstärkten Außenhülle und einem Raketenbooster im Heck ausgestattet und hat eine Sprengkraft von bis zu 400 Kilotonnen. Sie kann bis zu 10 Meter ins Erdreich eindringen und dort gezündet werden, wodurch massive Erdbebenwellen ausgelöst werden, die auch unterirdische Bauwerke im weiteren Umkreis zerstören können.

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