Die F-35 im Flug

Die F-35 im Flug

© U.S. Air Force

Militärtechnik

Wie die Houthis fast eine F-35 abgeschossen hätten

Anfang des Jahres kamen Luftabwehrraketen der Houthis einer F-35 der US Air Force sehr nahe. So nahe, dass der Kampfjet ein Ausweichmanöver durchführen musste, um nicht getroffen zu werden, wie TWZ berichtet.

Die Rebellengruppe habe auch versucht, mehrere F-16 Viper während einer Welle von Luftangriffen auf Ziele im Jemen abzufangen. Welche Art von Raketen genau benutzt wurde, ist nicht bekannt, schreibt TWZ

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Die Technik der Houthis als Herausforderung 

Obwohl das Luftabwehrsystem der Houthis technisch eher rudimentär ist, stellt es eine besondere Herausforderung dar. Es basiert hauptsächlich auf mobilen Systemen, die überraschend und an unterschiedlichsten Orten auftauchen können und so sorgfältig geplante Einsätze der US-Streitkräfte erschweren.  

Zudem sind radargesteuerte Boden-Luft-Raketen mir Infrarot-Sensoren schwieriger abzuwehren als solche, die auf einem Radar-System basiert. Denn die passiven Infrarot-Sensoren geben keine Signale ab und erschweren die elektronische Erkennung. Das stellt auch eine Herausforderung für amerikanische Kampfflugzeuge, wie die F-35, dar. 

Details über die F-35

Dabei verfügt die F-35 über Tarnkappen-Fähigkeiten, die sie eigentlich vor feindlichen Raketen verbergen sollten. Außerdem können feindliche Sender elektronisch bekämpft werden. Piloten können damit entscheiden, Bedrohungen zu zerstören, diesen auszuweichen oder Angreifer zu verwirren

Kampfflugzeuge wie die F-35 haben aber auch Schwächen. Zum Beispiel ist das Heck der F-35 umstritten, weil es durch die Größe anfällig für Entdeckung ist. Auch Angriffe von hinten sind dadurch leichter möglich. 

Darüber hinaus muss die F-35 auch in ihrer getarntesten Konfiguration ihre Innenschächte öffnen, um Munition einzusetzen. Das bietet Feinden einen kurzen verwundbaren Moment, indem das Flugzeug auch in größerer Entfernung auf dem Radar zu erkennen ist.

Das Luftabwehrsystem der Houthis

Ein wesentlicher Aspekt des Luftabwehrsystems der Houthis sind die Infrarotsensoren zur Zielerfassung, Verfolgung und Steuerung. Sie verfügen über infrarotgesteuerte R-73 und R-27 Luft-Luft-Raketen, die vor Ort als Thaqib-1 und Thaqib-2 bezeichnet werden. Diese haben zwar Schwierigkeiten, höher und schneller fliegende Kampfjets anzugreifen, aber haben bewiesen, dass sie diese in Schwierigkeiten bringen können. 

Die jemenitischen Kämpfer verfügen auch über infrarotsuchende Boden-Luft-Raketen der Saqr-Serie, die bis zu einem gewissen Grad ferngesteuert werden können. Diese basieren auf einer iranischen Konstruktion, die als  "358"  bekannt ist. 

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Neue Herausforderungen

Dokumentiert sind beispielsweise Verluste von US-Drohnen des Typs MQ-9 Reaper. Eine genaue Zahl liegt aber nicht vor.

Die Ereignisse zeigen, dass selbst moderne Stealth-Technologie nicht vor allen Bedrohungen schützt, insbesondere nicht vor passiven Sensoren in zunehmend vernetzten Luftabwehrsystemen. Denn fortschrittlichere Infrarot- und Verfolgungssysteme, zusammen mit Infrarotsensoren und Luftabwehrraketen mit größerer Reichweite, werden immer häufiger eingesetzt.

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